Das günstige Outdoor-Smartphone Ulefone Armor X läuft mit Android 8.1 Oreo, hat einen 5500-mAh-Akku, einen Fingerabdruckscanner und eine Dual-Kamera. Wir haben das Smartphone in den letzten Tagen einem intensiven Test unterzogen.
Ulefone Armor X: Design und Verarbeitung
Das Ulefone Armor präsentiert sich robust mit seinen seitlich angebrachten Metallelementen und dem ansonsten verwendeten stabilen Kunststoff. Die Abmessungen des 256 g schweren Gerätes betragen 163 × 76,6 × 13,9 mm. Lautstärkewippe und Power-Button hat der Hersteller auf der linken Seite untergebracht, rechts sitzen ein Fingerabdruckscanner, ein PTT-Button und der Kartenslot. Dessen Abdeckung abzubekommen gestaltet sich als äußerst fummelig und schwierig. Hinter etwas leichter entfernbaren Abdeckungen gibt es unten am Handy einen Micro-USB-Eingang und oben eine Kopfhörer-Buchse.
Die Dualkamera hinten hat ihren Platz mittig weit oben. Sie ist von einem Metallelement eingefasst. Rechts unten hat der Lautsprecher seinen Platz. Auf der Vorderseite unterhalb des Displays befinden sich drei berührungsempfindliche Touch-Buttons. Die Frontcam sitzt oben rechts, direkt rechts daneben eine Benachrichtigungs-LED. Das Armor X liegt gut in der Hand und vermittelt ein Gefühl von Wertigkeit und Robustheit.
Ulefone Armor X: Ausstattung
Das Gehäuse des Smartphones ist aus stabilem Kunststoff, links und rechts sind Metallelemente angebracht. Techstage
Das Ulefone Armor X hat einen Quadcore-Prozessor von Mediatek. Der MT6739 hat vier Cortex-A53-Kerne mit einem Maximaltakt von 1,5 GHz. Der Arbeitsspeicher ist 2, der interne Speicher 16 GByte groß. Zur Erweiterung gibt es einen Micro-SD-Kartenslot. Das Outdoor-Handy hat einen Hybrid-Kartenslot der eine SIM- und eine Micro-SD-Karte oder zwei SIM-Karten aufnehmen kann. Ins mobile Internet geht das Smartphone mit LTE und maximal 150 Mbit/s im Downstream. Dabei unterstützt es alle in Deutschland genutzten Frequenzbänder. WLAN ist nach 802.11 a. b. g und n an Bord. Zu den weiteren technischen Daten gehören GPS, Glonass, NFC und Bluetooth in Version 4.1. Nach IP68-Zertifizierung ist das Handy gegen Staub und Wasser geschützt. Es hält bis zu 60 Minuten in einer Wassertiefe von maximal 1,5 m aus.
Ulefone Armor X: Display
Das 5,5 Zoll große Display im 18:9-Format löst 1449 × 720 Pixel auf und kommt somit auf eine Pixeldichte von 293 ppi. Die Farbwiedergabe des Panels ist gut und auch die Blickwinkelstabilität bietet keinen Grund zur Kritik. Farben und Kontrast lassen sich beim Ulefone Armor X – wie oft bei Smartphones mit Mediatek-CPU der Fall – nicht in den Systemeinstellungen innerhalb der Option Miravision anpassen. Die maximale Helligkeit ist für ein Outdoor-Smartphone in unseren Augen nicht ausreichend. Bei direkter Sonnenlichteinstrahlung fällt es schwer, noch etwas auf dem Bildschirm zu erkennen. Auf Eingaben reagiert das Display gut. Ob das Panel von Gorilla Glass geschützt ist, verrät der Hersteller nicht. Im Lieferumfang befindet sich eine Displayschutzfolie.
Leider leuchtet das ansonsten gute Display für ein Outdoor-Smartphone nicht besonders hell. Techstage
Ulefone Armor X: Kameras
Die Dualkamera auf der Rückseite hat einen Kontrast-Autofokus, eine f/2.0-Blende und einen Dual-LED-Blitz. Die Linsen lösen 8 und 5 Megapixel auf. Letztere zeigt sich vor allem für Tiefenschärfe-Informationen verantwortlich, macht dabei aber keinen guten Job. Bilder mit Unschärfe-Effekt sehen gekünstelt aus, wie bei vielen günstigen Smartphones mit Dualkamera der Fall. Vorne gibt es 5-Megapixel-Knipse mit f/2.0-Blende. Mit der Hauptkamera gelingen teils recht gute Schnappschüsse mit stimmigen Farben, gutem Kontrast und ausreichend Schärfe. Die Frontkamera hingegen macht keinen besonders guten Job. Oft wirken Bilder blass und tendenziell etwas unscharf.
Ulefone Armor X: Leistung
Auf Performance-Seite enttäuscht das Ulefone Armor X. Das System läuft schwerfällig und längere Denkpausen sind ständiger Begleiter bei der Nutzung des Handys. Zum Zocken ist das Telefon kaum geeignet. Im Antutu-Benchmark kommt es auf knapp 45.000 Punkte, was eigentlich eine bessere Performance vermuten lässt. Der an der Seite angebrachte Fingerabdrucksensor arbeitet zufriedenstellend, das Entsperren des Handys dauert jedoch um die zwei Sekunden.
In Bezug auf die Akkulaufzeit gefällt uns das Handy: Bei starker Nutzung kamen wir auf zwei Tage, bei gemäßigtem Gebrauch sind auch schon mal vier Tage drin. Der Akku lädt per Schnelladetechnologie mit maximal 10 W. Trotzdem dauert es fast drei Stunden, bis die Batterie komplett voll ist. Ungewöhnlich für ein Outdoor-Smartphone: Das Armor X unterstützt auch kabelloses laden. Der auf der Rückseite untergebrachte Lautsprecher bietet eine außergewöhnlich hohe Lautstärke. Klanglich macht er eine passable Figur, allerdings ist die vom Hersteller gewählte Position nicht ideal. Vor allem mit der linken Hand gehalten wird er schnell von der Handfläche verdeckt.
Bei unseren üblichen Belastungstests für Outdoor-Smartphones nahm das Armor X keine größeren Schäden, die die Funktion des Gerätes eingeschränkt haben. Zum Test der Robustheit haben wir Falltests durchgeführt (unter anderem auf Asphalt und Feldwegen aus einer Höhe aus circa 1,50 m), das Gerät mehrmals längere Zeit in Wasser eingetaucht und das Telefon Schmutz und Staub in größerem Maße ausgesetzt.
Ulefone Armor X: Software
Ulefone nimmt einige optische und softwareseitige Anpassungen am installierten Android 8.1 Oreo vor. Die optischen Änderungen beschränken sich auf die Systemeinstellungen, wo die Icons nicht einem Stock-Android entsprechen. Die eigentliche Benutzeroberfläche scheint von Anpassungen verschont zu sein. Unter der Option „Intelligenter Helfer“ kann der Nutzer unter anderem den Fingerabdrucksensor mit diversen Funktionen belegen, On-Screen-Navigationstasten aktivieren und die Möglichkeit Screenshots mit einer Multitouch-Geste zu machen einschalten. Stand der Sicherheitsupdates war zum Testzeitraum der 5. April 2018.
Ulefone Armor X:Fazit
In vielen Bereichen macht das Ulefone Armor X für ein recht günstiges Outdoor-Smartphone einen guten Eindruck. In einem Punkt enttäuscht das Gerät jedoch auf ganzer Linie: bei der Performance. Selbst das knapp 100 teure Outdoor-Handy Cubot King Kong (Testbericht) hat sich uns performanter gezeigt als das Armor X, das von seiner Hardware her eigentlich eine bessere Performance bieten müsste. Dies ist aber nicht der Fall, das Gerät läuft sehr zähflüssig und längere Denkpausen gehören zur Tagesordnung. Somit können wir für das Armor X keine Kaufempfehlung aussprechen.